Daemonenblut by Melzer Brigitte

Daemonenblut by Melzer Brigitte

Autor:Melzer, Brigitte [Melzer, Brigitte]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Paranormal
Goodreads: 20360242
Herausgeber: ctb
veröffentlicht: 2014-02-09T23:00:00+00:00


23

Ungeduldig marschierte Nick vor dem Hexenkessel auf und ab und wartete darauf, dass Riley endlich rauskam. Sie waren erst in zehn Minuten verabredet, also traf sie keine Schuld an seiner Unruhe. Schuld war der Anruf, den er heute Morgen bekommen hatte. Das Pflegeheim. Seinem Großvater ging es schlechter. Er war sofort hingefahren und hatte den Vormittag bei ihm verbracht. Sein Großvater hatte nicht ein einziges Mal die Augen geöffnet. Kein Wort. Kein Signal, dass er Nicks Anwesenheit überhaupt bemerkt hatte. Nichts. Nick spürte, wie ihm die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Kein Wunder, dass ihn die kostbaren Minuten, die er wartend vor dem Laden verschwendete, fast in den Wahnsinn trieben. Am liebsten wäre er hineingegangen und hätte Riley nach draußen gezerrt. Da er sich ihre Reaktion darauf lebhaft ausmalen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als knirschend die Zähne zusammenzubeißen, weiter an seiner Krawatte herumzuzerren und zu warten.

Als sie endlich kam, fiel ihm als Erstes auf, wie müde sie aussah. Ihre Augen waren glasig und klein und ihre ansonsten sonnengebräunte Haut unter dem rot gemusterten Sommerkleid blass. Selbst die Handtasche hing irgendwie schlapp von ihrer Schulter. »Du siehst schlecht aus.«

»Nette Begrüßung, selbst für deine Verhältnisse. Aber schön, dass es dir aufgefallen ist.«

Nick seufzte. »So war das nicht gemeint.«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß ja, dass du nicht zu der Sorte gehörst, die sich mit einer Begrüßung aufhält oder dazu neigt, in ihre Befehle bitte und danke einzubauen, aber dass du gleich eine derartige Charmeoffensive startest, überrascht sogar mich.«

»Also erst einmal habe ich gestern sehr wohl Bitte und Danke gesagt. Letzteres sogar freiwillig, ohne dass du mich mit der Nase draufgestoßen hast.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Lass es mich anders versuchen: Du siehst aus, als hättest du die Nacht durchgemacht.«

»Keine Party, falls du das meinst. Mir ging viel im Kopf herum.« Sie sah sich um. »Bist du mit dem Wagen da oder nehmen wir die U-Bahn?«

Er wedelte mit dem Autoschlüssel vor ihrer Nase. »Ich stehe um die Ecke.«

»Ich habe es wirklich nicht so gemeint«, sagte er, als sie schließlich im Wagen saßen und er den Motor startete.

Sie unterdrückte ein Grinsen. »Ich weiß, aber das hindert mich nicht daran, es dir unter die Nase zu reiben.«

Für einen Sonntag war der Verkehr geradezu höllisch. Auf der High Holborn hatte es einen Unfall gegeben, sodass sie nur schrittweise vorankamen. Riley sah aus dem Seitenfenster und beobachtete die Leute, die draußen an ihnen vorbeiliefen, während sich Nick auf den Verkehr konzentrierte. Am Holborn Circus war der Stau zu Ende und es ging zügiger voran. Nick schaltete den MP3-Player ein. Die dröhnenden Bässe hoben seine Stimmung ein wenig.

Riley sah zu ihm rüber. »Fall Out Boy?«

»Stört dich das? Willst du was anderes hören?«

»Nein, ich mag das. Ich dachte nur … ich hätte nicht gedacht, dass du so was hörst.«

»Was sollte ich denn deiner Meinung nach hören?«

Ihr Blick wanderte über sein Sakko und seine Krawatte. »Klassik? Mozart oder etwas in der Richtung?«

Die Art von Musik, die auf den Empfängen und in den Restaurants gespielt wurde, wo er für gewöhnlich zu Gast war.



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